
Case Study: Die Instandhaltungssoftware für Versorgungsunternehmen zeigt ihre Vielseitigkeit.
Multitalent – Multiplayer
Die Unternehmensgruppe der Hall AG managt Infrastrukturen, Anlagen, Betriebsmittel und Prozesse mit GS-Service. Die Menschen in und um Hall in Tirol vertrauen jeden Tag aufs Neue darauf, dass die Kaffeemaschine anspringt, die aktuellsten Nachrichten zuverlässig auf dem Tablet landen und genug warmes Wasser für die Morgendusche aus dem Hahn sprudelt. Dafür bietet der Multiplayer der Stadt – die Hall AG als Verbund der Versorgungs-, Event- und Freizeitbetriebe – im Schatten Innsbrucks alles auf, was geht: Strom, Wasser, Wärme und das schnelle Internet. Selbst um Immobilien und Parkgaragen kümmert sich die Hall AG, sorgt für Badespaß an heißen Tagen und bietet nebenbei noch den passenden Rahmen für Kunst und Kultur. Gemanagt werden die Infrastrukturen, Anlagen, Betriebsmittel und Prozesse der Hall AG mit der Betriebsführungs- und Instandhaltungssoftware GS-Service von GreenGate. Auch so ein Multitalent.
Kurz und Knapp: GS-Service bei der Hall AG
Branche
Kommunaler Versorgungs- und Freizeitbetrieb mit Sparten Strom, Wasser, Abwasser, Wärme, Kälte, IT/Netzservices, Immobilien und kommunale Infrastrukturen (Parkgaragen, Campingplatz, Schwimmbad, Veranstaltungshäuser, Museum)
Unterstützte Prozesse
- Anlagenverwaltung, Wartungsplanung und Ausführung des technischen Betriebs unterschiedlicher Fachbereiche
- Instandhaltung/Materialwirtschaft vor Ort
- Konsistente, personenunabhängige Verwaltung und Dokumentation von Objekten, Assets, Betriebsmitteln und Instandhaltungsprozessen
- Management, Dokumentation und Nachhaltung der Arbeitssicherheitsunterweisungen/persönlichen Qualifikationen
- Effiziente Information, Koordination und Anleitung der fachbereichsbezogenen Serviceteams
Eingesetzte Software
GS-Service – GS-Manager
Herausforderung
- Schaffung interaktive Wissensplattform für technische Betriebsführung eines kommunalen Versorgungs- und Freizeitbetriebs
- Digitales Management von Anlageninfrastrukturen, Immobilien, Betriebsmitteln und Instandhaltungsprozessen
- Rechtssichere Dokumentation Assets, Personal/Arbeitssicherheit
- Fundierte Unterstützung durch Anleitung und Information von Instandhaltungstätigkeiten vor Ort
Vorgehensweise
Digitale Inventur Anlageninfrastruktur, Abbildung Objekte, Betriebsmittel und Personal in GS-Service; Bestandsaufnahme, Analyse und Dokumentation Betriebs-Prozesse zur Steuerung operativer Tätigkeiten; Inhouse-Schulungen GS-Service durch Power User der Hall AG
Ergebnis
Die Hall AG managt essenzielle operative Prozess der technischen Betriebsführung (Anlagenverwaltung, Wartungsplanung, Ausführung Instandhaltung, Dokumentation) auf Basis GS-Service; die integrierte Softwarelösung GS-Service bietet Support bei: Planung, Arbeitsvorbereitung, Ressourcenverwaltung, Durchführung und Arbeitsnachbereitung Instandhaltungstätigkeiten, Dokumentation.
GreenGate-Leistungen
Unterstützung bei Prozessanalyse, Gestellung und Implementierung Betriebsführungssystem GS-Service; Vorschlagwesen und interaktiver Austausch in Customizing-Sequenzen; Intensivschulung Power User (Train the Trainer); technischer Support
Anstoßen, abarbeiten, dokumentieren
Über eine Druckrohrleitung gelangt das Wasser in den Hochbehälter Walderstraße sowie Halltalerhof und letztlich über zwei Transportleitungen in das Versorgungsnetz der Stadtgemeinde Hall. Auf seinem Weg vom Trinkwasserstollen zu den 1.800 Kundenanlagen mit 15.000 Personen fließt das Wasser durch vier Trinkwasserkraftwerke, in welchen es auch für die Produktion von Strom genutzt wird.

Gut zu wissen: Sowohl die Ergebnisse der vielen bakteriologischen und chemisch-physikalischen Trinkwasserproben als auch die Instandhaltung und Reinigung des Leitungsnetzes, der Wasserkraftanlagen und Hochbehälter, die zugehörigen Betriebsmittel, Ersatzteile und turnusmäßigen Überprüfungen aller Assets werden via GS-Service angestoßen, abgearbeitet und konsistent dokumentiert. „Auch alle Aufgaben zu Kanalprüfungen, Abwasseranalysen, Messgeräte-Prüfungen etc. erscheinen alle in GS-Service“, erläutert Power User Adrian Haslwanter (30) von der Hall AG, „die Ergebnisse werden hier ebenfalls hinterlegt, damit jeder immer darauf zugreifen kann.“
Aus dem GS zur Verfügung gestellt werden auch die Zustandsberichte zur genutzten, externen Kläranlage.

„In der Schulungswoche fragte ich alles“
Auf Adrian Haslwanters Initiative geht die forcierte Nutzung von GS-Service bei den Versorgungs- und Freizeitbetrieben der Hall AG zurück. Seit Juli 2022 operativer Leiter des Fachbereichs Erzeugung, ist der gelernte Elektrotechniker der lebende Beweis dafür, dass es den einen entscheidenden Aktivposten im Unternehmen braucht, um einen an sich unstrittig richtigen Softwareeinsatz zum Erfolg zu bringen. „Wir haben das System sicherlich schon seit 15 Jahren im Einsatz. Vor acht Jahren dann haben wir den Supportanbieter gewechselt. Zur individuellen Schulungswoche bei GreenGate habe ich unsere Datenbank sozusagen mitgenommen und ziemlich jede Frage gestellt, die mir in den Sinn kam.“
Das Train-the-Trainer-Prinzip fruchtete: Seitdem ist Adrian Haslwanter für die Inhouse-Schulungen der 20 GS-Service-Anwender bei der Hall AG verantwortlich – das klare Commitment seitens der Geschäftsleitung sorgte dafür, dass Haslwanter Kolleginnen und Kollegen inhouse anlernen konnte: „Ich habe andere Fachbereiche auf Basis-Level geschult: Eintragung Störungen, Ablegen Dokumente, Ergänzen Eigenschaften, Aufgaben anlegen etc.“

90:10
beträgt das Verhältnis bei geplanten und ungeplanten Instandhaltungsaufträgen der Hall AG, die ihre Infrastrukturen, Anlagen, Betriebsmittel und Prozesse mit der Betriebsführungs- und Instandhaltungssoftware GS-Service managt.

4x pro Jahr
werden die Fachbereiche der Hall AG im Umgang mit GS-Service intern geschult. Anspruch: In jedem Fachbereich muss es eine Person geben, die eine Aufgabe bearbeiten, Tätigkeiten konfigurieren, Objekte erstellen oder ändern kann.

1.200 Meter
in den Fels getrieben wurde ein Trinkwasserstollen im Bettelwurfmassiv nahe Innsbruck. Hier gewinnt die Hall AG seit 2001 feinstes Trinkwasser, das im Schnitt zehn lange Jahre durch den 1.000 Meter starken geologischen Aufbau von Wetterstein und Dolomit gesickert ist. Ertrag pro Sekunde: 240 - 450 Liter.
Alle arbeiten mit GS-Service
Und gerade die Basics sind es, die im Tagesgeschäft zählen. Denn es gibt quasi keine Abteilung, die nicht mit GS arbeitet – auch weil jeder Fachbereich von Erzeugung und Stromnetz über Wasser/Abwasser, IT, Immobilien und Veranstaltungsbetriebe seine eigene Instandhaltungscrew hat und spezifische Prozesse digital steuert und dokumentiert. Deswegen, erläutert Haslwanter, arbeite man am dezentralen Roll-out der Betriebsführung und Instandhaltungsplanung mit GS-Service und schule hausintern vier Mal jährlich.
„In jedem Fachbereich muss es eine Person geben, die eine Aufgabe bearbeiten, Tätigkeiten konfigurieren, Objekte erstellen oder ändern kann.“ GS-Service von GreenGate integriert als dem ERP nachgeordnetem System Planungs-, Dokumentations- und Überwachungsfunktionen sowie betriebswirtschaftliche Anwendungen zu einem Informations- und Managementsystem für bspw. Workforce Management, Betriebsführung und Instandhaltung. Die objektorientierte Software – als skalierbare Client-/Server-Lösung konzipiert – baut auf einer Standardtechnologie auf und arbeitet unter aktuellen Microsoft-Betriebssystemen sowie als Cloud-Lösung mit Web-Frontend.
Per No Code zur Top-Anwendung
Thomas Zapp, International Sales Manager bei Software-Hersteller GreenGate, schätzt GS-Service als ideales System für den dezentralen, individuellen Einsatz ein: „Nutzer können mit GS-Service im No Code-Verfahren IT-Lösungen gestalten, die perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind, auf eine aufwendige Programmierung kann man verzichten.“ Das zu Grunde liegende No Code-Prinzip ist schnell erklärt: GreenGate-Apps lassen sich mit Komponenten aus existenten Baukästen und Bibliotheken zusammenklicken, ohne für die Anpassung an unternehmensspezifische Bedürfnisse initial neu programmieren zu müssen. Zapp führt weiter aus: „Im Prinzip kann jeder Use Cases für seine Abteilung selbstständig umsetzen, wobei es sich bewährt hat, wie bei der Hall AG die Koordination einer zentralen Stelle im Unternehmen anzuvertrauen.“
"Hier im System liegen die Prüfprotokolle, Störlisten, Planunterlagen, die Serviceberichte, die technischen Dokumentationen, die Instandhaltungsdokumentation und natürlich auch aktuelle Fotos."
Ing. Adrian Haslwanter, Fachbereich Erzeugung, Hall AG
Praktisch überall

So managt der Fachbereich Erzeugung die Instandhaltung des Biomasseheizkraftwerks ebenso in Eigenregie über GS-Service wie die technische Betriebsführung des Trinkwassernetzes mit seinen sechs Wasserkraftwerken, der Photovoltaikanlagen auf Kraftwerksgrund. „Wir sind beispielsweise bei Fernwärme Dreh- und Angelpunkt, eben weil wir geografisch relativ in der Mitte liegen.“ Mit einem siebenköpfigen Instandhaltungsteam ragt der Fachbereich Erzeugung der Hall AG sicherlich heraus – hier sitzt auch Adrian Haslwanter, der genau weiß, warum das Unternehmen auf GS-Service setzt: „Grundsätzlich ist ein Energieversorger ja immer ein Instandhalter, deswegen haben wir auch alle relevanten Gewerke in der Betriebsmannschaft.“
Über GS-Service würden die Kollegen alle großen Posten an Wartungs- und Instandhaltungsaufträgen abhandeln. „Hier im System liegen die Prüfprotokolle, Störlisten, Planunterlagen, die Serviceberichte, die technischen Dokumentationen, die Instandhaltungsdokumentation und natürlich auch aktuelle Fotos.“ Infrastrukturell gebe es fast nichts, was nicht im System konsistent und aktuell gespeichert sei: „Jegliche Rohrleitungen, Schieber, Ventile, Straßenbeleuchtungsmasten, Umspannwerke, Kabelstränge, Stromverteiler, Ampelsteuerung, Wasserschächte, Pumpwerke, Pumpwerksleitungen etc.“
Auch die Betriebsmittel von PSA bis Radlader, Unimog und Gabelstapler seien fein säuberlich mitsamt technischen Details und Fristen hinterlegt. Hier informiere das GS-System etwa zuverlässig über turnusmäßig notwenige Überprüfungen: „Es ist systemseitig sichergestellt, dass wir beispielsweise Hochspannungsprüfstäbe als kritische Messmittel zur Feststellung von Spannungsfreiheit im Hoch-KV-Bereich jährlich testen und überholen. Gleiches gilt für Personenmessschutzgeräte für gefährliche atmosphärische Umgebungsbedingen.“ Das interessiere auch externe Prüf- und Aufsichtsbehörden, die Audits für Zertifizierung nach ISO-Normen vornehmen: „Erst vor zwei Wochen waren die Auditoren hier und fragten: Wo machen Sie Ihre Instandhaltungsaufträge und wo legen Sie diese Dokumente ab? Können Sie mir einen Bericht von der Überprüfung der Emissionsmessung xy vom letzten Jahr zeigen? Dann schaut man im GS-Manager unter Dokumente Emissionsmessung nach und präsentiert. Das macht das Audit sehr viel einfacher.“
„PC anmachen, einloggen, selbst nachgucken“
Bewusst wird bei der Hall AG die digitale Betriebsführung mit GS-Service mit dem Prinzip Eigenverantwortung jedes einzelnen Instandhalters von Schlosser bis Elektriker verknüpft. Haslwanter erläutert: „Unsere Monteure gehen selbst aktiv zum PC, loggen sich ein, öffnen den GS-Manager und dann wird in der Heute-Ansicht dargestellt, welche Instandhaltungstätigkeiten mit welchen Fälligkeiten offen sind. Das ist alles hinterlegt, dann sieht unser Monteur auf den ersten Blick: Was müssen wir noch machen, in welchem Zeitraum? Jeder Techniker kann und soll sich das selbst heraussuchen – es braucht hier keinen, der Aufträge ausdruckt und verteilt, das kann sich jeder Monteur selbst anschauen im System.“
Das mache auch unabhängiger: „Gesetzt den Fall, dass der Instandhalter allein im Heizkraftwerk unterwegs ist: Dann schaut er eben ins System und sieht die offenen Aufträge, holt sich die und arbeitet sie in einer Liste ab.“ Gearbeitet wird dabei hybrid im Wechselspiel von Klemmbrett und stationärem Rechner: „Wir haben in jeder Betriebsstätte PCs vor Ort. Damit kann der Monteur auch einmal einen Plan abrufen oder Werte direkt wieder in die Datenbank eintragen, teils vom Klemmbrett übertragen. Aber immer nur vom Techniker selbst, nicht vom Vorarbeiter oder Meister.“ Das fördere die Zuverlässigkeit und Konsistenz der Einträge, auch weil jeder Beitrag im System auch bei späteren Störfällen nachvollzogen werden könne. „Störfälle wie technische Defekte, Störungen von Antrieben, Verstopfungen, gebrochene Lager sind aber eher die Ausnahme. Wir haben bei geplanten und ungeplanten Instandhaltungsaufträgen ein Verhältnis von 90 zu 10.“
"Erst vor zwei Wochen waren die Auditoren hier und fragten: Wo machen Sie Ihre Instandhaltungsaufträge und wo legen Sie diese Dokumente ab? Können Sie mir einen Bericht von der Überprüfung der Emissionsmessung xy vom letzten Jahr zeigen? Dann schaut man im GS-Manager unter Dokumente Emissionsmessung nach und präsentiert. Das macht das Audit sehr viel einfacher."
Ing. Adrian Haslwanter, Fachbereich Erzeugung, Hall AG
Instandhaltungsrunden auf Tourenski
Wie vielseitig GS-Service durch die einfache, individuelle Konfigurierbarkeit angewendet werden kann, zeigt sich beim weiteren Einsatz abseits von Stromerzeugung oder Wasserversorgung: Die Hall AG hält alle Liegenschaften wie Wohnungen, Gebäude, Spielplätze und Parkhäuser via GS-Service instand. Selbst die Bühnentechnik von der Aufhängung der Scheinwerfer bis hin zu Gerätschaften wie Hebebühnen, Karabinern und Seilzügen wird überprüft, instandgesetzt und in GS-Service dokumentiert. Das erhöhe die Datenverfügbarkeit aus dem Stand: „Es ist schon was anderes, als mit dem Aktenordner mit unlesbarer, zerfallender Vierfach-Anlage zu arbeiten.“ Gegebenenfalls wird die Hall AG GS-Service auch mit einer GIS-Verknüpfung auf Objekte erweitern. Haslwanter: „Im Kraftwerksbereich ist das weniger nötig, das braucht man aber im Leitungssystem, das ist auch möglich und machbar im Strombereich, da macht es Sinn.“
Zweifellos ein Gewinn wäre eine solche via Schnittstelle realisierte Kopplung im scharfen Tiroler Winter, wenn drei Meter Schnee und mehr in den Höhenlagen des Versorgungsgebietes liegen. „Manche Wartungsrunde wird dann mit Tourenski oder Schneeschuhen gemacht – das gefällt unseren Leuten schon.“ Eine schöne Wartung gebe es ohnehin jährlich: „Wir müssen einmal im Jahr unser Wasserversorgungsgebiet abgehen: Um Hall herum auf jeden Berg, ein riesiger Wandertag, eigentlich ja sogar mehrere.“
Bildnachweise/Fotografen: Thomas Steinlechner, Lukas Schmied, Markus Hauser, TVB Hall-Wattens, Lackner, Jakob Strassl.
Hall AG: Der Praxisbericht zum Download

GS-Service: ein System - viele Möglichkeiten